Walter Neumann

Mobbing - Dissen - Tyrannen - Tyrannisierte

Walter Neumann

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Walter Neumann Sozialpädagoge/Sozialarbeit (26.02.2019):

Das Thema ist für mich so alt wie die Menschheit. Mobbing ist für mich ein sehr komplexes Thema. Geschieht tyrannisierendes Verhalten, wird es publik ist die Betroffenheit groß, doch der betroffene Mensch ist längst in den Brunnen gefallen, da die Mobbing-Attacken von Führungskräften, Eltern und Lehrern in der Regel nicht bemerkt werden. In vielen Fällen ist die Verletztlichkeit, dass Trauma bei den Betroffenen schwerwiegend. Der/die Täter sind in der Regel keine Außenseiter, sondern erfreuen sich direkter oder indirekter Unterstützer.

Daher, Mobbing! … Unbeteiligte? … Gibt es nicht!

Es ist tragisch, dass Jene, die tyrannisieren ihre Opfer Verzweifeln lassen. Das geht soweit, dass sie ihre Opfer eleminieren (Vernichten) in dem der/die Betroffene den Freitod wählen. Noch tragischer ist es, wie viele zu schauen, sich umdrehen und gehen und nichts dagegen tun.
In Gesprächen mit Tyrannen kommen immer wieder deren emotionale Verwaisungen zum Ausdruck. Sie sind außerstande und können nicht nachempfinden, wie sehr ihrer Opfer leiden.

Neben meiner Tätigkeit der Intervention und Präventionsnarbeit ist mir klar geworden, dass Mobbing ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt, dass mit Themen wie Kommunikation, Hierarchien, Herrschen und Gehorchen, Dominieren und Unter-legenheit, Gleichaltrigen-orientierung, das System Schule etc. verknüpft sind. Von daher ist mein Anliegen im besonderen mich den eigentlichen Ursachen zu widmen, die dazu führen, dass wir in dieser Gesellschaft Tyrannen und Tyrannisierte erziehen und bilden.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder von uns sich an Situationen erinnern kann, ob in der eigenen Kindheit, Familie, Schule oder Arbeitswelt, entweder selber betroffen, mitbeteiligt oder Zeuge von Schikanen, Bloßstellungen, Niedermachen, Herumkommandieren, sprachliche Verunglimpfungen (sprachliche Gewalt) Stigmatisieren, Ausgrenzen oder das „schwarze Schaf“ in der Familie war.

Neben der Interventions- und Präventions-arbeit müssen wir den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit setzen, da diese sonst ineffektiv bleibt. Um aber Mobbing nicht nur von den Symptomen her, (Merkmalen und Verhaltensweisen etc.) anzugehen, ist es ebenso wichtig, die wahren Ursachen anzugehen und diese zu benennen.

Wir sollten uns bei tyrannisierenden Verhalten darüber bewusst werden, dass es nicht nur auf Versagen von Moral, häuslicher Gewalt, fehlender Disziplin, Respektlosigkeit usw. einzig und allein zurückzuführen ist. Viele Gespräche mit jungen Menschen haben mir ein Bild aufgezeigt, dass tyrannisierendes Verhalten seine Ursachen bzw. ein Ergebnis von Beziehungs-losigkeit, sprich das Versagen von Bindung ist. Die Hauptursache ist die Bindungs-störung.

Wenn wir also wirklich verstehen wollen, wie Tyrannen und Tyrannisierte entstehen, müssen wir ein Verständnis von Bindung entwickeln. Tun wir das, sind wir ohne Ausnahme mit der tiefgreifenden Bedeutung von "Kind-Eltern-Bindung" (Beziehung) konfrontriert und halten den Schlüssel in der Hand, ob Tyrannen geboren oder erzogen werden.

Walter Neumann
Diplom Sozialpädagoge/Sozialarbeit - Mediator - Wildnispädgoge
Beratung - Unterstütuzung - Koopreation - Vernetzung
sozial cyber worker
Phone: 07135 933075
Mail: walterneumann@web.de

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